Wie alles begann…
Wir schreiben das Jahr 1988 als sich an einem warmen Frühsommersonntag einige Wembach-Heehner Jugendliche beim „Keller Karl“ zum Karten spielen, würfeln und Bierchen trinken trafen. Die Jungs hatten noch mit den Nachwehen des Vorabends zu kämpfen, da sie auf einer Kerb im nahen Umkreis zu Besuch waren. Ende der sagenhaften 80’er Jahre wurde in vielen Ortschaften der Brauch der Kirchweih wieder zum Leben erweckt, nur in unserem herrlichen Örtchen passierte nichts. Die Jungs gingen noch mal auf die Ereignisse der letzten Nacht ein und hatten auf einmal die Idee, so eine Kirchweih auch in Wembach-Hahn zu organisieren und durchzuführen. Im Laufe der nächsten Woche traf man sich fast jeden Abend beim „Keller“ oder beim „Schlosser“ um die erste Kerb 1989 zu planen. Schnell merkten die jungen Helden was für ein großer Aufwand hinter der Organisation einer solchen Veranstaltung steht und viele Fragen zu klären sind…..
Wann wird gefeiert ? Wembächer Kerb, Heehner Kerb – ganz neuer Termin….
Wo wird gefeiert ? Waldenserhalle oder Festzelt?
Wie lange wird gefeiert ? 2 Tage, 3 Tage oder sogar 14 Tage?
Gibt es Schausteller ? Autoscooter für Wembach-Hahn?
Wer schreibt eine Kerbredd ? Von uns mit Sicherheit niemand!
Wer haftet wenn es in die Hose geht ? Wir selbst, Verein, Sponsoren…?
Wer unterstützt uns ? So viele Dienste …!
Wie bindet wir die Kirche ein ? Gottesdienst in der Kirche oder im Zelt?
In unserem damaligen Eifer wollten wir eigentlich alles selbst organisieren, bis wir merkten das dies unmöglich ist. Jürgen Ehrhard und Harald Heleine waren damals mit anderen Ämtern im Vorstand der SKG Wembach-Hahn vertreten und stellten bei einer Vorstandssitzung den ersten „Business Case“ der Wembach-Heehner Geschichte vor.
Der damalige Hauptvorstand der SKG stand zunächst überhaupt nicht hinter dieser Idee, aus Angst das die Kerb von Wembach-Hahn nicht angenommen wird. Die Gruppe jedoch fing an zu planen, suchte Schausteller, Zeltverleih, Redenschreiber, Teilnehmer und Unterstützer – und das alles ohne Smartphone, Internet oder Computer. Zum großen Glück der ersten Generation hatten schon vorab Walter Bermond, Walter Dörr und Wolfgang Spahn Ihre Unterstützung angeboten und zugesichert sonst wäre es niemals zur ersten Kerb 1989 gekommen.
Auch der damalige Pfarrer Mertens sagte uns die Unterstützung der Kirchengemeinde zu.
Wir planten die erste Kerb für das zweite Juniwochenende 1989 bis zum Herbst 1988 vollständig durch und stellten unseren fertigen Ablauf in einer weiteren Vorstandssitzung der SKG Wembach-Hahn vor. Nach vielen, teils kritischen, Diskussionen wurde dann die Zustimmung zur Durchführung der Kerb im Namen der SKG Wembach-Hahn erteilt und wir hatten eine Last weniger zu tragen.
Ab sofort waren viele Abende belegt um die Veranstaltung final zu organisieren.
Als das zweite Juniwochenende 1989 näher rückte war die Nervosität der jungen Truppe auf dem Höhepunkt.
Die Kerbredd kam aus Gundernhausen ( keiner dachte an Christine), das Zelt und alle Getränke zum Sonderpreis vom „Schlappe“ aus Ober-Ramstadt, der Schausteller Hupp aus dem schönen Weschnitz mit leicht veraltetem Equipment und die Musik aus Rossdorf von unserem Stefan Krüger damals noch als DSK Duo die genauso unerfahren wie wir waren.
Was nach Abschluss aller Vorbereitungen, Aufbauten und Diskussionen dann am zweiten Juniwochenende 1989 abging war für uns alle unvorstellbar. Das Zelt war über alle Tage bis unter die Decke gefüllt, die Musik und die Stimmung war grandios, ganz Wembach-Hahn und der halbe Umkreis fanden sich im Zelt wieder und wir waren endlos glücklich und bereit dies für die nächsten Jahrzehnte durchzuführen.
Was ein lauer Sonntagnachmittag beim „Keller Karl“ alles bewirken kann sieht man daran das wir 2013 die 25. Kerb mit allen feiern dürfen.
25 Jahre mit vielen Generationen Mädchen und Borschen, Sensationen und Enttäuschungen, Skandälchen und Freude, Veranstalterwechsel und Diskussionen……. Was aber ewig bleibt ist die Verbundenheit und Liebe zu unserer Heimat Wembach-Hahn.
Die Jungs beim „Keller Karl“ in der ersten Stunde waren:
Matthias Gaydoul
Michael Gaydoul
Jürgen Ehrhard
Karl Keller
Harald Schmidt
Harald Heleine
Der erste Generation Kerbborschen waren:
Kai Meierhöfer
Armin Meierhöfer
Willi Trinkaus
Rene Trinkaus
Michael Gaydoul
Matthias Gaydoul
Michael Vollrath
Alfred Mohr
Jürgen Ehrhard
Marcus Eichhorn
Karl Keller
Harald Schmidt
Harald Heleine
Wir alle danken noch heute den ersten Unterstützern von damals – besonders dem Vorstand der SKG Wembach-Hahn und Horst Steuernagel der dieses Risiko mit uns gegangen ist.
Heute dürfen wir aber auch der Freiwilligen Feuerwehr Wembach-Hahn für die Übernahme der Veranstaltung danken, denn sonst wäre es niemals zur „silbernen Hochzeit“ gekommen.